Wir haben am Freitag das 60-jährige Jubiläum des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens begangen, das zur Zuwanderung der sogenannten “Gastarbeiter” auch nach Düren führte. Im Landtag fand auf Initiative der SPD-Fraktion ein Austausch mit türkischstämmigen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Politik statt. Ein wichtiges Thema ist hierbei für viele türkischstämmige Menschen immer wieder die “doppelte Staatsbürgerschaft”. Ich finde, es ist an der Zeit, dass die Politik den Weg dafür frei macht!
In Düren hat die türkischstämmige Community einen großen Einfluss auf unseren Wohlstand und unser kulturelles Leben. Sie ist aus unserer Heimat nicht wegzudenken.
Max Dichant
Bei der doppelte Staatsbürgerschaft geht es um Wertschätzung und Anerkennung. Viele derjenigen, die im Zuge des Anwerbeabkommens nach Deutschland gekommen sind, haben sich regelrecht aufgeopfert für unser Land. Auch hier in Düren hat die türkischstämmige Community einen großen Einfluss auf unseren Wohlstand und unser kulturelles Leben. Sie ist aus unserer Stadt nicht mehr wegzudenken. Deshalb ist es nicht zu rechtfertigen, dass diese Menschen bis heute oft von politischer Teilhabe ausgeschlossen werden. Manche von ihnen leben seit 60 Jahren hier, sie arbeiten und zahlen ihre Steuern hier. Aber sie durften noch kein einziges Mal ihren Bürgermeister oder ihre Stadträtin mitwählen.
Es ist vermessen, gerade bei dieser Gruppe von Menschen im Tausch für gleiche Rechte die Abgabe der Herkunftsstaatsbürgerschaft zu verlangen. Ich sehe nicht, welches Risiko besteht, wenn neben der deutschen Staatsangehörigkeit auch die türkische Staatsangehörigkeit beibehalten wird. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist längst überfällig. Deshalb ist es gut, dass sie in Berlin nun auf den Weg gebracht wird!
Ich möchte, wenn wir den 70. Jahrestag des Anwerbeabkommens feiern, nicht immer noch die gleiche Diskussion führen müssen. Spätestens bis zum Oktober 2023 muss die Rechtsgrundlage für die doppelte Staatsbürgerschaft gelegt sein. Auch deshalb ist es wichtig, dass Nordrhein-Westfalen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Landesregierung bekommt, die sich ohne Wenn und Aber hinter diesen Prozess stellt.
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